Ein radikaler Schnitt bei den Retouren: Zwei der größten Online-Händler, Zalando und Amazon, verkürzen 2025 ihre großzügigen Rückgabefristen drastisch. Kunden müssen sich auf weniger Zeit einstellen, um Bestellungen zurückzuschicken. Doch warum werden die Regeln jetzt verschärft, und was bedeutet das konkret? Der folgende Überblick erklärt die Änderungen, den Unterschied zwischen gesetzlichem Widerrufsrecht und freiwilliger Händler-Kulanz – und gibt praxisnahe Tipps, wie Verbraucher damit umgehen können.
Zalando verkürzt die Rückgabefrist auf 30 Tage
Seit dem 7. Januar 2025 gilt bei Zalando eine Rückgabefrist von 30 Tagen – zuvor waren es 100 Tage. Die Änderung betrifft alle Bestellungen ab diesem Datum. Laut Zalando erfolgen über 90 % aller Retouren ohnehin innerhalb der ersten 30 Tage. Rücksendungen bleiben kostenfrei.
Ziel ist es, Retourenlogistik effizienter zu gestalten, Waren schneller wieder verfügbar zu machen und den Retourenmissbrauch einzudämmen. Bereits im Frühjahr 2025 wurden erste Viel-Retournierer gesperrt. Für Verbraucher heißt das: schneller handeln und Rückgaben nicht aufschieben.
Amazon streicht die freiwillige 30-Tage-Rückgabegarantie
Auch Amazon hat die Rückgaberegeln gestrafft: Seit 23. Juni 2025 gilt für viele Warengruppen (z. B. Technik, Bücher, Haushaltsgeräte) nur noch die gesetzliche 14-Tage-Frist. Kleidung und bestimmte Artikel sind weiterhin länger rückgabefähig. Kunden sehen die geltende Frist direkt auf der Produktseite.
Die freiwillige 30-Tage-Garantie fällt damit für viele Produkte weg. Für Bestellungen vor dem 23.6. bleibt sie erhalten. Im Weihnachtsgeschäft gelten zudem weiterhin verlängerte Fristen bis 31. Januar – mit Ausnahmen für bestimmte Produktgruppen.
Gesetzliches Widerrufsrecht vs. Händlerkulanz
Die gesetzlichen 14 Tage Widerrufsrecht bleiben bestehen. Alles darüber hinaus ist Kulanz. Händler dürfen freiwillige Fristen kürzen, solange die Mindestregelung gewahrt bleibt. Bei personalisierten Artikeln, entsiegelten Hygieneprodukten oder Veranstaltungen besteht oft kein Rückgaberecht.
Was Verbraucher jetzt beachten sollten
- Rückgabefrist beim Kauf notieren und markieren
- Artikel direkt nach Lieferung prüfen und testen
- Widerruf rechtzeitig anmelden, nicht nur zurücksenden
- Verpackung aufbewahren und Originalzustand erhalten
- Bei Amazon-Marketplace-Händlern auf Kulanzfristen achten
- Warnmails wegen übermäßiger Retouren ernst nehmen
Fazit
2025 verschärfen sich Rückgaberegeln bei führenden Online-Händlern spürbar. Verbraucher haben weiterhin rechtlich sichere 14 Tage – müssen sich aber an kürzere freiwillige Fristen anpassen. Wer aufmerksam und organisiert handelt, hat weiterhin volle Kontrolle bei der Rückgabe.
ReturnRadar.de hält dich über alle Rückgabe-Regeln und Rechte aktuell informiert – verständlich, rechtssicher und praxisnah.