Neues Verbraucherrecht 2026: Ein kleiner Klick mit großer Wirkung – das verspricht der kommende „Widerrufs-Button“ für Online-Käufe. Was bislang mühsam war, soll bald deutlich einfacher werden. Doch wie genau funktioniert das neue Recht – und was müssen Kund:innen und Händler wissen?
Was ist der Widerrufs-Button?
Der neue Button ist Teil einer geplanten EU-weit einheitlichen Regelung, mit der der Widerruf von Online-Käufen vereinfacht werden soll. Verbraucher:innen sollen künftig mit einem gut sichtbaren Button direkt im Kundenkonto den Kauf widerrufen können – ohne umständliches Schreiben, Suchen nach Widerrufsformularen oder Mailverkehr.
Warum wird der Button eingeführt?
- Viele Verbraucher:innen wissen zwar vom 14-tägigen Widerrufsrecht, scheitern aber oft an der praktischen Umsetzung.
- Händler verstecken Widerrufsmöglichkeiten teils hinter Formularen oder FAQ-Strukturen.
- Der neue Button soll Transparenz und Rechtsklarheit schaffen.
Ab wann gilt die neue Regelung?
Geplant ist die verpflichtende Einführung zum 1. Januar 2026. Die konkrete Ausgestaltung ist derzeit noch in Umsetzung auf nationaler Ebene, basierend auf EU-Richtlinien. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, entsprechende Änderungen im BGB (§ 355) und in der BGB-Informationspflichtenverordnung vorzunehmen.
Welche Shops sind betroffen?
Der Widerrufs-Button soll für alle Online-Händler mit Kundenkonten verpflichtend werden. Das betrifft insbesondere Plattformen wie Amazon, Zalando oder MediaMarkt, aber auch kleinere Händler mit Login-Funktion. Ausnahme: Shops ohne eigenes Kundenkonto könnten weiterhin alternative Widerrufswege nutzen (z. B. Formular oder E-Mail).
Was ändert sich für Verbraucher:innen?
| Bis 2025 | Ab 2026 |
|---|---|
| Widerruf per Formular, E-Mail oder Post | Widerruf auch direkt per Button im Konto möglich |
| Teilweise aufwändiger Prozess | 1-Klick-Lösung, schneller und nachvollziehbarer |
| Widerrufsoption oft „versteckt“ | Button muss klar sichtbar und eindeutig bezeichnet sein |
Welche Vorteile bringt der Button?
- Rechtssicherheit: Kein Risiko mehr, den Widerruf „falsch“ zu erklären.
- Beweisbarkeit: Button-Lösung sorgt für dokumentierten Vorgang mit Bestätigung.
- Barrierefreiheit: Auch weniger digital affine Personen finden leichter zur Widerrufsmöglichkeit.
Was sind mögliche Schwächen oder offene Fragen?
- Wie wird die technische Umsetzung für kleine Händler aussehen?
- Wird der Button auch für Gastbestellungen verpflichtend?
- Könnten Händler durch Gestaltung dennoch versuchen, Widerruf unattraktiv wirken zu lassen?
Verbraucherschützer:innen begrüßen den Button, mahnen aber auch: Die Platzierung und Benennung muss klar, eindeutig und kundenfreundlich sein – sonst läuft das Prinzip ins Leere.
FAQ: Häufige Fragen zum Widerrufs-Button
Was ist der Widerrufs-Button genau?
Ein klar gekennzeichneter Klick-Button im Kundenkonto, über den man binnen 14 Tagen nach Bestellung sein Widerrufsrecht direkt ausüben kann.
Gilt das auch bei Amazon oder Zalando?
Ja. Große Händler mit Kundenkonten müssen den Button einführen. Amazon dürfte den Prozess vermutlich sogar automatisieren.
Kann ich trotzdem auch per E-Mail widerrufen?
Ja. Der Button ergänzt, aber ersetzt nicht die bisherigen Optionen. Auch E-Mail, Post oder Kontaktformular bleiben erlaubt.
Was passiert nach dem Klick?
Der Händler muss den Widerruf bestätigen und das Rücksendeverfahren einleiten. Die gesetzliche Rückzahlungsfrist von 14 Tagen bleibt bestehen.
Fazit: Eine längst überfällige Verbesserung
Der neue Widerrufs-Button wird für viele Verbraucher:innen den Widerruf deutlich vereinfachen. Gerade wer wenig Erfahrung mit Onlineshopping hat oder ungern umständliche Formulare ausfüllt, profitiert. Gleichzeitig erhöht der Button die Transparenz und macht unser Verbraucherrecht ein Stück greifbarer – vorausgesetzt, die Händler setzen ihn fair um. ReturnRadar.de wird die Entwicklung weiterhin begleiten und prüfen, wie Shops den Button 2026 tatsächlich integrieren.